Was bisher geschah

Am 16. November 2017 fand die erste breitere Informationsveranstaltung zur geplanten
Umwidmung und Verbauung der Grundstücke Gallitzinstraße 8-16 von 16 bis 20 Uhr im WISPINO im Wilhelminenspital statt.

Zur geplanten Verbauung wurden folgende Informationen erteilt:

  • 10 Bau-Blöcke sollen errichtet werden (5 Monolithen mit Bauklasse III; 16m; 5 Geschoße; keine Dachaufbauten vorgesehen)
  • Bauklasse III (16m) statt standortüblicher Bauklasse I (7.5).  Damit soll auch der Grundstein für zukünftige Großbauprojekte am Berg gelegt werden
  • 200 Wohnungen (50% frei finanziert, 35% frei gefördert, 15% leistbare Smart-Wohnungen) statt ursprünglich kolportierten bereits hoher Zahl von 144 Wohnungen
  • 130 PKW-Garagenstellplätze mit Zufahrt Gallitzinstraße (für 200 Wohnungen wohl viel zu gering dimensioniert)
  • Verbauungsdichte: Die bestehende Grünfläche soll mit 46% fast doppelt so dicht verbaut werden, als derzeit üblich, verglichen zur 25% Beschränkung für die direkten Anrainer.  Ausgewiesen werden bereits jetzt standortfremde 39% der Grundstücksfläche, jedoch bezogen auf das Gesamtareal von 16300 qm.  Die wirkliche Planungsfläche (ohne die mehr als 2370 qm großzügige Grundfläche für die Alt-Eigentümer) beträgt allerdings 13930 qm, somit ist eine Verbauungsdichte zu 46% geplant.
  • Technische Geschossflächenzahl (GFZ – gibt an, wie viel Quadratmeter Geschossfläche je Quadratmeter Grundstücksfläche zulässig sind) von 1.5 ist schwer nachvollziehbar; sicher höher wenn auf 13930 qm Planungsfläche gerechnet wird
  • 1 Kindergarten
  • Es gibt kein umfassendes Gesamtkonzept, welchen Vorteil diese monströse Verbauung für das Naherholungsgebiet Wilhelminenberg und das Liebhartstal hätte
  • Kein Verkehrskonzept vorhanden (bei 200 Wohnungen wurden 280-300 Fahrten/Tag angenommen, davon rund 30 Abfahrten in der Spitzenstunde morgens und rund 25 Zufahrten in der Spitzenstunde nachmittags. Zusätzliche Belastungen durch Kindergarten wurden nicht bedacht). Die bereits derzeit bestehende Verkehrsproblematik war dem bezirksfremden „Experten“ nicht bewußt.
  • Kein Landschaftsschutzkonzept vorhanden („Begrünte Dächer“ als Ersatz für 16300 qm bestehende Grünfläche)
  • Ein hydrologisches Grundwasser- und Sickerungskonzept scheint zwar beauftragt, wurde aber nicht vorgestellt. Massiv tiefliegende Grundmauern in der Talsohle des Liebhartstals für die Garagenplätze werden aber wohl Auswirkungen auf den Grundwasserstrom und -spiegel haben (z.B. Ottakringerbach).  Eine Umweltverträglichkeitsprüfung erscheint von Nöten zu sein.
  • Kolportierter Zugang des Grundstückes mittels Durchwegung von der Kollburggasse zur Gallitzinstraße bezieht sich auf eine kleine „Piazza“ (ca. 500 qm von 16300 qm; somit 3%)

Positiv zu vermerken ist, dass aufgrund Ihrer knapp 4000 Unterschriftserklärungen der Petitions-Forderungen nun endlich die Informationsveranstaltung in qualitativ besserer Ausgestaltung durch die MA 21 und die Stadt Wien durchgeführt und das wahre Ausmaß der geplanten Verbauung öffentlich gemacht wurde.

Kritisch zum Prozess der „partizipativen Bürgerbeteiligung“ anzumerken ist:

  • Leider wurde dem Antrag in der Bezirksvertretungssitzung von ÖVP und FPÖ auf Abhaltung einer umfassenderen und auf die allgemeine „partizipative Bürgerbeteiligung“ transparenter eingehende Bürgerversammlung zum intensiven öffentlichen Dialog durch die Bezirksvorstehung Ottakring nicht stattgegeben.
  • Kurzfristigkeit der Einladung unter 2 Wochen (ab 3. November wurde für den 16. November 2017) eingeladen.  Manche direkte Anrainer erhielten die Einladung überhaupt erst 2 Tage vor der Veranstaltung.
  • Sehr lückenhafte Verteilung der Einladung (z.B. wurden die direkten Anrainer/innen der Gebäude in der unteren Gallitzinstraße, Teilen der Erdbrustgasse und Starkenburggasse überhaupt nicht informiert)
  • Die Forderungen aus der Erstpräsentation (Okt. 2016), wonach die Bauhöhe und Verbauungsdichte zu reduzieren und ein ordentliches Verkehrskonzept zu erstellen sei, wurden allesamt nicht berücksichtigt.

Lage

Biosphärenpark

Die Grundstücke Gallitzinstraße 8-16 liegen als Grünfläche mitten im Lebensregion Biosphärenpark Ottakring.

Behörden

  • MA 18
  • MA 19
  • MA 21
  • MA 37
  • MA 49
  • MA 62
  • MA 65