Bürgerinitiative „Pro Wilhelminenberg 2030“ fordert einen sofortigen PROJEKTSTOPP der Massivverbauung in der Gallitzinstraße 1A, 8-16. Der Flächenwidmungsplan Nr. 8197 in der Frischluftschneise Liebhartstal / Wilhelminenberg im UNESCO Biosphärenpark Wienerwald ist aufzuheben. Seit 6 Jahren bemühen wir uns im Interesse von über 6.000 Anrainern (m/w) um eine Redimensionierung des standortfremden Riesenwohnbauprojekts mit 200 Wohnungen (100 frei finanziert und 100 gefördert) in der Gallitzinstraße in Wien-Ottakring („weniger, niedriger, lockerer“) im UNESCO Biosphärenpark Wienerwald. Wir haben tausende Mails an die verantwortlichen Politiker (m/w) im Bezirk und in der Stadt, hunderte Mails an die Verwaltungsbehörden der Stadt Wien, Magistratsabteilungen, Umweltanwaltschaft, hunderte Mails an Journalisten (m/w), hunderte Postings und updates auf unserer Web- und Facebook-Seite geschrieben und während der gesamten Zeit laufend Gespräche zu einer Redimensionierung der geplanten/beschlossenen Massivverbauung angeboten, die samt unseres Alternativprojektes „Garten Liebhartstal, die Quelle Ottakrings“ und mitentwickelten Finanzierungskonzept ignoriert wurden. Dieses Bauvorhaben eines Stadt Wien-nahen Baukonsortiums, ursprünglich bestehend aus ARWAG, SUEBA und BIP, seit dem teilweisen Weiterverkauf 2022 mit zweistelligen Millionengewinnen basierend auf Bodenspekulation durch die rot/grüne Beschlussfassung, nunmehr ARWAG und E31 GmbH, wird wegen der überproportionalen Größe, fehlenden Bürgerbeteiligung und tiefer rechtlicher Bedenken von über 6.000 Anrainern (m/w) klar abgelehnt. Wir haben die 18 wesentlichsten Vergehen beim Planungsprozess nochmals zusammengefasst: 1. LÜCKENHAFTE EINLADUNG sogar der direkt betroffenen Anrainer (m/w) zu den Informations-Veranstaltungen durch die MA21 und die Bezirksvorstehung Ottakring. 2. ZWEIMALIGE VERWEIGERUNG einer Bürgerversammlung durch den Ottakringer Bezirksvorsteher 3. KEINE BERÜCKSICHTIGUNG der wiederholten Forderung an die politisch Verantwortlichen nach einem „weniger, niedriger, lockerer“ der Verbauung. 4. Der UNVERÄNDERTE GRÜNDRUCK (MA21 Entwurf zum Flächenwidmungsplan) erscheint 4 Tage nach der Wispino- Infoveranstaltung am 20. Nov. 2017 in vordatierter Version (9. Nov. 2017) wie vom Stadt Wien-nahen Bauträgerkonsortium gewünscht. Die Berücksichtigung von Anregungen und Anliegen der geladenen Anrainer:innen war offenbar nie vorgesehen! Eine im Vorfeld abgesprochene Anlass-Wunschwidmung – GEGEN die Interessen der Bevölkerung und GEGEN die Interessen des Klimaschutzes wird der Bevölkerung präsentiert. 5. Das IGNORIEREN von über 4.000 Petitions-Unterschriften GEGEN das Großprojekt und weiteren knapp 1.000 Anrainer:innen, die sich zusätzlich auch an das Parlament in einer weiteren Petition gewandt haben. 6. Das IGNORIEREN der von der Bürgerinitiative „Pro Wilhelminenberg 2030“ entwickelten möglichen Kompromisslösung – das Alternativkonzept „Garten Liebhartstal – die Quelle Ottakrings“ samt Finanzierungskonzept, durch die politisch Verantwortlichen. 7. Ein DECKUNGSGLEICHER ROTDRUCK (MA21 finaler Entwurf zum Flächenwidmungsplan) erscheint am 20. April 2018 genau wie vom Stadt Wien-nahen Bauträgerkonsortium vom 16. Nov 2017 gewünscht. Bauträger erstellen der MA21 die Flächenwidmungspläne in Form einer Anlass-Wunschwidmung. 8. KEINE BERÜCKSICHTIGUNG von ca. 1.200 (!) Stellungnahmen aus der Bevölkerung (bei normalerweise 10-15 Stellungnahmen) zum FLWP Nr. 8197 mit dem neuerlichen Ersuchen einer Redimensionierung des Riesenprojektes in der Schutzzone des UNESCO Biosphärenpark Wienerwald. 9. IGNORIEREN eines rechtlichen Gutachtens, welches der Anlass-Wunschwidmung „tiefgreifende rechtliche Bedenken“ attestiert. 10. ABLEHNUNG des Ersuchens nach Prüfung des Widmungsverfahrens Nr. 8197 an den Stadtrechnungshof Wien. 11. VERHEIMLICHUNG von verfahrensrelevanten Umweltgutachten – der VWGH prüft. 12. FEHLEN eines umfassenden Mobilitätskonzeptes trotz über 800 neuer Wohnungen im Gebiet Wilhelminenberg / Liebhartstal / Otto-Wagner-Spital am Steinhof in den letzten 20 Jahren und der kommenden Veränderung der Verkehrsachse Thaliastraße. 13. UNKLARHEIT, welche Gutachten, Berichte, Evaluierungen, von wem beauftragt und von wem durchgeführt wurden, bzw. ob politischer/wirtschaftlicher Druck Basis für die Beschlussfassung im Wiener Gemeinderat waren. 14. ENTLARVENDE ZIELSETZUNG der Mehrerlös-orientierten Massivverbauung von Grünflächen durch das Stadt Wien-nahe Baukonsortium im Kaufvertrag („möglichst große bebaubare Nettowohnnutzfläche zu erzielen und dies nicht durch großzügig angelegte Gärten zu vereiteln“) – GEGEN die offizielle Zielsetzung der Stadt einer klimafitten Stadtentwicklung. 15. FEHLENDE OBJEKTIVITÄT der ökologischen Bauaufsicht. Stadt Wien-nahes Baukonsortium sucht sich Kontrolle zur Einhaltung der Umweltauflagen selbst aus – MA 22 überprüft nur stichprobenartig. 16. HÖCHST UMSTRITTENE FLÄCHENWIDMUNGSPLÄNE der Jahre 2010-2020, welche durch die WKSTA seit Jahren untersucht werden, müssen gegebenenfalls aufgehoben werden. 17. FEHLENDE UMSETZUNG der Maßnahmenvorschläge des Wissenschaftlichen Beirats des Wiener Klimarats, z.B. Frischluftschneisen berücksichtigen, Vernetzung von großzügigen Freiräumen bei der Planung von Stadterweiterungsgebieten. 18. KEINE BERÜCKSICHTIGUNG der Forderungen der Smart City Wien Rahmenstrategie 2019-2050 zur Definition und Sicherung großräumiger, zusammenhängender Kaltluftentstehungsgebiete. Z.B. die Erhaltung wichtiger Verbindungen zwischen Grüninfrastrukturen und dem dicht bebauten Wiener Stadtgebiet, z.B. Wienerwald im Nordwesten der Stadt. Wir erneuern daher UNSERE FORDERUNG im Interesse von über 6.000 Anrainern (m/w), dringend ein verbindliches Perspektivenkonzept „Pro Wilhelminenberg 2030“ zum Schutz des Wilhelminenbergs als einmaliges Wohn-, Erholungsgebiet und Grünoase mit Grünflächen, Freiräumen, Weingärten, Wald und Wiesen im UNESC0 Biosphärenpark Wienerwald zu entwickeln und dessen Verankerung als verbindliche Verordnung in der Bauordnung zu beschließen. Da die künftige Stadtentwicklung lt. Koalitionsabkommen zwischen SPÖ Wien und den NEOS Wien auch auf abnehmendes Bevölkerungswachstum, Klimakrise und Flächenbedarf für Wohnen und Arbeiten mit neuen Ansätzen reagieren muss, kann das für das Projekt Gallitzinstraße nur einen sofortigen Stopp der Bautätigkeit und eine Nachdenkpause bedeuten. Zukunftsorientierte, klimafitte Stadtentwicklung darf nur mehr im Einklang mit der Natur und transparenter Bürgerbeteiligung erfolgen. Die Bürgerinitiative „Pro Wilhelminenberg 2030“ fordert daher einen sofortigen Projektstopp verbunden mit einer Nachdenkpause, eine Aufhebung des höchst umstritten zustande gekommenen Flächenwidmungsplans Nr. 8197 und einen Neustart unter ehrlicher und ergebnisoffener Einbindung der Bevölkerung. Zum Schutz der bestehenden Frischluftschneise Liebhartstal/Wilhelminenberg im UNESCO Biosphärenpark Wienerwald und zum Wohle der Bevölkerung der Stadt Wien.